10. März 2022

Fitness für zwei

Fitness für zwei

Ein aktiver Lebensstil wirkt sich sowohl auf die schwangere Frau als auch auf das ungeborene Kind positiv aus. Doch wie viel Sport ist während der Schwangerschaft sinnvoll?

Regelmässige körperliche Aktivität in der Schwangerschaft trainiert die Energie- und Sauerstoffversorgung des Babys. Deshalb ist es sinnvoll, bereits zu Beginn der Schwangerschaft Sport zu treiben. Die Angst vor vermehrten Fehl- und Frühgeburten ist unbegründet und veraltet. Eine massvolle sportliche Betätigung tut Mutter und Kind gut.

Lockere Trainingseinheiten

Frauen, die vor der Schwangerschaft keinen Sport getrieben haben, wird empfohlen, in den ersten drei Monaten mit drei Einheiten à 15 Minuten körperlicher Aktivität pro Woche zu beginnen. Im weiteren Schwangerschaftsverlauf kann dies auf 30 Minuten täglich gesteigert werden. Das Training soll locker und nicht zu intensiv sein. Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft regelmässig Sport getrieben haben, können weiterhin aktiv bleiben. Die meisten Schwangeren passen die Anzahl ihrer Trainingseinheiten automatisch dem eigenen Wohlbefinden an und verringern diese im Verlauf der Schwangerschaft.

Schwangere Frauen trainieren am besten mit geringer Intensität. Bei hochintensivem Training mit hoher Herzfrequenz können die Durchblutung der Plazenta und die Herzfrequenz des Kindes negativ beeinflusst werden. Ob sich dies auch auf die Entwicklung des Ungeborenen auswirkt, ist aber unklar.

 


Tipps

 

  • Täglich 30 Minuten Sport ist auch für Schwangere gut.
     

  • Sport während der Schwangerschaft sollten Sie immer als locker empfinden. Vermeiden Sie Anstrengungen bei grosser Hitze oder Feuchtigkeit.
     

  • Passen Sie Ihre Energieaufnahme und die Erholungsphasen der Art der körperlichen Aktivität an.


 

Hält den Blutdruck in Schach

Regelmässige körperliche Aktivität während der Schwangerschaft kann verschiedene positive Effekte erzielen: geringere Gewichtszunahme, Verbesserung des Gemütszustands der werdenden Mutter sowie weniger Rückenschmerzen (abhängig von der Art der körperlichen Aktivität). Aktuelle Studien deuten zudem darauf hin, dass körperliche Aktivität das Auftreten von Schwangerschaftsdiabetes und Bluthochdruck während der Schwangerschaft deutlich reduzieren kann. Geeignet sind Sportarten mit regelmässiger Belastung sowie geringem Verletzungs- und Sturzrisiko, beispielsweise Schwimmen oder Nordic Walking. Bei geübten Frauen kann auch Radfahren, Rudern, Tennis oder Langlauf sinnvoll sein. Im Allgemeinen wird von Reiten, Tauchen oder Skifahren abgeraten.

Grosse Hitze meiden

Bei sportlicher Aktivität ist darauf zu achten, genügend zu essen und zu trinken. Denn während der Schwangerschaft verändert sich der Energie- und Flüssigkeitshaushalt. Bei grosser Hitze und Feuchtigkeit darf die Körpertemperatur nicht über 39 Grad ansteigen, da dies das Wachstum des Kindes beeinträchtigen kann.

Bei einer Schwangerschaft mit Komplikationen wie Blutungen, vorzeitigen Wehen oder Krankheiten der Mutter sowie bei einer Mehrlingsschwangerschaft sollte erst nach Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt Sport getrieben werden. Von sportlicher Aktivität abgeraten wird zudem ab einer Höhe von 2500 Metern über Meer, da wissenschaftliche Studien zu den Auswirkungen fehlen. Bei starkem Unwohlsein, Fieber oder nicht mehr wahrgenommenen Kindesbewegungen sollte rasch eine Spezialistin oder ein Spezialist aufgesucht werden.

( Dr. med. Sibylle Matter)

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