17. Januar 2023

Trockene Haut muss nicht sein

Trockene Haut muss nicht sein

Der Winter stresst unsere Haut. Trockene, rissige Hände und Juckreiz sind mögliche Folgen. Zum Glück gibt es Abhilfe.

Weshalb wird die Haut trocken?

Sinken draussen die Temperaturen, drehen wir die Heizungen auf. Drinnen wird es wohlig warm – und trockener. Die trockene Luft entzieht der Haut Feuchtigkeit, und der Juckreiz lässt meist nicht lange auf sich warten. Um Weihnachten herum ist er oft am schlimmsten. Mit diesem Symptom zeigt die Haut, dass ihr Feuchtigkeit fehlt. 

Auch häufiges Händewaschen und Duschen fördern das Austrocknen. Insbesondere heisses Wasser schadet dem natürlichen Hydrolipidfilm auf der Haut. Dieser besteht aus Wasser («hydro»), Fett («lipid») sowie wasserlöslichen Stoffen. Er bildet eine natürliche Barriere und schützt die Haut vor dem Austrocknen sowie dem Eindringen fremder Stoffe. Zudem hemmt er das Bakterienwachstum. Wird der Schutzfilm verletzt, kommt es zu Symptomen wie trockenen und rauen Stellen auf der Haut, Austrocknungsekzemen oder Juckreiz.

Bestimmte Eiweissstoffe in der äussersten   Hautschicht spielen beim Erhalt der Schutzbarriere ebenfalls eine wichtige Rolle. Bei Menschen mit Neurodermitis oder Neigung zu Allergien werden erblich bedingt falsche Eiweissstoffe produziert, was oft trockene Haut zur Folge hat. Zudem trocknet bei Betroffenen das dünne Organ schneller aus, wenn es mit Wasser, Chemikalien oder Putzmittel in Kontakt kommt. 

Wer neigt zu trockener Winterhaut?

Ältere Personen sowie Menschen, die an Allergien oder Neurodermitis leiden, sind im Winter oft von trockener Haut geplagt. Mit zunehmendem Alter produzieren die Talgdrüsen weniger Fette, die Zellen erneuern sich langsamer, die Haut wird dünner und ihr Feuchtigkeitsgehalt sinkt. Das schwächt die Schutzbarriere des Organs. 

Was hilft gegen trockene Haut?

Wer genügend trinkt, versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und hält sie elastisch. Zink, Vitamin D und B-Vitamine sind ebenfalls ausschlaggebend für eine gesunde Haut. Deshalb sollte man auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen achten. Nach jedem Händewaschen oder Duschen empfiehlt es sich, Pflegeprodukte zu benutzen. Bewährt haben sich Salben oder Cremes mit Harnstoff (Urea) oder Milchsäure. Letztlich muss jede und jeder für sich selbst herausfinden, welches Produkt guttut. Ölbäder helfen, den Hydrolipidfilm wiederherzustellen. Zur Haut-reinigung sollten milde und rückfettende Mittel benützt werden. 

Bei rissigen Fingerkuppen oder sehr trockenen Händen ist es hilfreich, sie ausgiebig einzucremen, beispielsweise mit Vaseline, und danach für 20 Minuten Plastikhandschuhe zu tragen. Wer die Nacht für die Hautpflege nutzen möchte, cremt die Hände vor dem Zubettgehen ein und zieht dann Baumwollhandschuhe an. 

Die Hautpflege dient in erster Linie der Vorsorge. Rötet sich die Haut oder juckt sie bereits, war die Vorsorge ungenügend. Bei einer Hautentzündung sollte eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden, um die betroffenen Stellen mit geeigneten Mitteln zu behandeln.

( Dr. med. univ. Milada Touzil, Fachärztin für Dermatologie und Phlebologie, Medbase Zürich Wiedikon)

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