28. Februar 2022

Schritte zum Glück

Schritte zum Glück

Glücklich ist oft, wer vergnüglich oder engagiert lebt oder ein höheres Ziel verfolgt. Am besten ist es, alle drei Bereiche auszuleben.

Anderen (und damit auch sich) Gutes tun

«Viele Studien haben gezeigt, dass Menschen glücklicher werden, wenn sie ihre schon vorhandenen Charakterstärken und moralisch positiv bewerteten Eigenschaften im Alltag auf eine neue Art einsetzen», sagt der Psychologie-Professor und Glücklichkeitsforscher René Proyer von der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg. Er empfiehlt, zuerst die eigenen Stärken besser kennenzulernen. Beispielsweise mit Hilfe des kostenlosen Fragebogens unter www.charakterstaerken.org. In einem nächsten Schritt gehe es darum, diese Stärken auf eine neue Art auszuleben. Damit tun Sie sich sowohl selbst etwas Gutes als auch den anderen. Beides macht glücklicher. «Wenn man seine Stärken einsetzt, erlebt man mehr positive Emotionen. Sie können eine Quelle kleiner Glücksmomente sein. Indem man sie vermehrt einsetzt, schafft man sich neue Möglichkeiten, um Energie und Freude zu schöpfen», so Proyer.

Dankbarkeit üben

Manche Menschen gaben im richtigen Moment einen guten Tipp. Oder sie unterstützten einen dann, als es darauf ankam. Sie waren zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben unglaublich wichtig – aber sie wissen das gar nicht. Höchste Zeit, ihnen mit einem Brief zu danken! Beim Schreiben erinnert man sich an die Situation damals, denkt sie nochmals durch und stärkt dabei das Gefühl, dass es gelingen kann, auch schwierige Lagen zu meistern. «Solche Dankbarkeitsbriefe werden von den Schreibenden oft als sehr erleichternd und positiv empfunden», sagt René Proyer. Ist der Brief fertig, gibt es drei Möglichkeiten: Man behält ihn für sich. Man schickt ihn der betreffenden Person und meldet sich vielleicht einige Zeit später persönlich. «Die dritte Möglichkeit erfordert den meisten Mut, führt aber oft auch zu tief bewegenden Momenten: Man überbringt den Brief persönlich und liest ihn der Person vor», sagt Proyer. Zu oft steht das «Problemdenken» im Vordergrund. Anstatt darüber zu grübeln, was noch nicht gut läuft und verbesserungsfähig ist, geht es bei Übungen zur Dankbarkeit darum, die positiven Seiten des Lebens stärker wahrzunehmen.

 

Ein Tagebuch schöner Ereignisse führen

Wer eine Woche lang jeden Abend fünf Minuten lang über die drei besten, die drei lustigsten oder aber die drei verspieltesten Dinge nachdenkt, die sie oder er an diesem Tag erlebt hat, wird glücklicher. René Proyer zufolge lässt sich diese Wirkung sogar noch bis zu sechs Monate später nachweisen. «Am besten funktioniert das, wenn es regelmässig gemacht wird», sagt der Psychologe. Es bewirke, dass man länger als sonst über positive Erinnerungen nachdenke. Mit der Zeit könne man auf diese Weise ein «Tagebuch positiver Veränderungen» aufbauen.

In Bewegung sein

Es gibt Studien, in denen half Sport genauso gut gegen eine Depression wie eine Psychotherapie oder wie Antidepressiva. Warum also nicht diese stimmungshebende Wirkung im Alltag nützen? Sport kann Erfolgsgefühle vermitteln, Stressgefühle reduzieren, das Selbstwertgefühl stärken, das Durchhaltevermögen steigern, den Teamgeist fördern und auch das gesellige Miteinander. Das ist aber noch nicht alles. Training tut – von den Knochen bis zu den geistigen Leistungen – dem ganzen Körper gut. Es reduziert das Risiko für diverse Krebserkrankungen, verbessert den Schlaf, beugt Diabetes und Herzinfarkt vor, senkt den Blutdruck sowie das Cholesterin – und macht das Leben glücklicher. Ideal sind mindestens drei Trainingseinheiten à 30 Minuten wöchentlich mit mittlerer Intensität. Das bedeutet, dass man bei dieser Anstrengung noch sprechen, aber nicht mehr singen kann, ohne ausser Atem zu geraten.

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