Sarina Wieland von Volley Düdingen im Interview

Sarina Wieland, in den letzten zwei Jahren hat Ihr Team das Playoff-Finale erreicht. Der Schweizermeistertitel blieb den Power Cats jedoch knapp verwehrt. Was machen Sie dieses Jahr anders, damit es mit dem Sieg klappt?

Sarina Wieland: Neu nimmt fast das komplette Team an den Mittagstrainings teil, was in den letzten Jahren nicht der Fall war. Dies erhöht die Trainingsqualität. Das fast komplett neue Team und der neue Headcoach sind topmotiviert, alles zu geben. Wir werden sehen, wohin uns das führt. Klar ist, dass alle 100 Prozent geben.

Wie geht das Team mit Niederlagen um, und wie motivieren Sie sich danach wieder?

Jede Spielerin geht anders mit Niederlagen um. Wichtig ist die Analyse nach dem Spiel. Mindestens genauso wichtig ist aber, ab dem ersten Training nach der Niederlage wieder nach vorne zu schauen. 

Wie unterstützen Sie sich gegenseitig bei der persönlichen Entwicklung und Verbesserung der individuellen Fähigkeiten?

Der Sport ist eine Lebensschule. Man lernt viel über sich selbst und über Teamarbeit. Als Team pushen wir uns gegenseitig ans Limit – mit Worten, aber auch mit Gesten. Wir helfen einander, Lösungen zu finden, und geben konstruktive Feedbacks. Im Training versucht jede Einzelne, ihre volle Leistung zu erbringen, damit auch die anderen Spielerinnen optimal trainieren können. So werden wir alle besser.

Dr. Manfred Piller, Leitender Arzt bei Medbase Düdingen, ist Ihr Teamarzt. Wie wichtig ist seine Anwesenheit bei den Spielen für Sie und das Team?

Sehr wichtig. Wir schätzen seine Anwesenheit sehr. Dr. Piller hat nach den Spielen immer ein offenes Ohr und ist stark auf unser Wohlbefinden bedacht.

Welche Rolle spielt die medizinische Betreuung für das Team, und wie beugen Sie Verletzungen vor?

Eine gute medizinische und physiotherapeutische Betreuung ist für den Erfolg entscheidend. Uns stehen dreimal pro Woche reservierte Zeiten für Physiobehandlungen zur Verfügung. Bei akuten Beschwerden können wir jederzeit auf das Medical Team zählen. Natürlich ist es unser Ziel, uns gar nicht erst zu verletzen. Dazu setzen wir auf gezieltes Krafttraining und Regeneration. Einmal in der Woche findet ein Regenerationstraining statt. Die restliche Regenerationszeit planen die Spielerinnen individuell, denn jede weiss selbst am besten, was sie braucht (Massage, Natur, Wellness etc.).

Dr. Manfred Piller, wie werden akute Verletzungen während eines Spiels oder Trainings behandelt?

Dr. Manfred Piller: Meistens reichen während eines Spiels physiotherapeutische Massnahmen wie Kühlen und Hochlagern oder die Abgabe von Schmerzmitteln. Weitere Abklärungen finden in den folgenden Tagen statt.

Welche Art von Verletzungen behandeln Sie regelmässig bei den Power Cats?

Am häufigsten kommt es zu Verletzungen der Schulterpartie, der Sprunggelenke oder der Handgelenke und Finger. Die Therapie richtet sich nach der Diagnose. Häufig kommen zuerst bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRI-Untersuchungen zum Zug. Die weitere Therapie wird mit den Spezialistinnen und Spezialisten abgesprochen. Mindestens genauso bedeutend ist die mentale Betreuung und Begleitung. Die Saison ist jeweils lang, mit Höhen und Tiefen, und auch andere Erkrankungen wie grippale Infekte können die Spielerinnen im Alltag plagen.