Die positiven Effekte von Tanzen
Im Gegensatz zu Bewegungen im Alltag, die einen Zweck verfolgen, ist Tanzen scheinbar «sinnlose» Bewegung. Aus medizinischer Sicht ist es aber alles andere als das. Tanzen macht gute Laune. Das wissen schon Babys. Kaum können sie stehen, wippen sie zu Musik. Das Gefühl für Rhythmus ist uns in die Wiege gelegt.
Tanzen reduziert Stresshormone im Blut
Beim Tanzen sinkt der Pegel des Stresshormons Cortisol. Stress lässt sich also tatsächlich wegtanzen. Auch störende Gedanken haben keinen Platz mehr, wenn man die Hüften dreht, schwingt oder kreist und den Kopf, die Arme und/oder die Füsse rhythmisch bewegt. Denn in diesen Momenten ist das Gehirn multisensorisch beschäftigt.
Tanzen fördert Konzentration, räumliches Denken und hilft gegen Altersdemenz
Tanzen schärft die Konzentration und schult das räumliche Denken. Kinder, die gut tanzen, schreiben erstaunlicherweise auch besser, weil sich ihre Feinmotorik verbessert. Menschen mit Depressionen fühlten sich für einen Moment vitaler, wenn sie in einem Experiment ein paar leicht hüpfende Schritte machten. Tanzen ist gelebtes Multitasking und hilft – besser als andere Sportarten – auch gegen altersbedingte Demenz.
Frusttoleranz und Selbstwirsamkeit wird durch Tanzen gestärkt
Nicht immer klappen die Schritte und Bewegungen anfangs wie gewünscht: Man verpasst den Einsatz, tritt der Tanzpartnerin oder dem Tanzpartner auf die Füsse, kämpft mit sich selbst, um eine Figur elegant hinzubekommen – und dann, o Wunder, gelingt sie! Oder die Tänzerin beziehungsweise der Tänzer kreiert eigene Schritte und Figuren. So stärkt das Tanzen sowohl die Frusttoleranz als auch die Überzeugung, dass man selbst etwas verändern kann.
Kalorienverbrennung durch Tanzen
Den Körper hält das Tanzen ebenfalls in Form. Tänzerinnen und Tänzer trainieren verschiedene Muskeln, ihre Balance, ihre Motorik, ihre Koordination, ihr Herz. Und merken dabei vor lauter Vergnügen oft gar nicht, wie viel Sport sie treiben. Denn Tanzen ist auch ein Intervalltraining: Der Puls steigt minutenlang, danach folgt eine Erholungspause. Etwa 160 bis 370 Kilokalorien verbrennt der Körper dabei pro Stunde, am wenigsten beim Tango, am meisten beim Zumba.
Tanzen für Sportlerinnen und Sportler
Athletinnen und Athleten profitieren vom Tanzen, weil sie dadurch in ihrer angestammten Sportart eine grössere Bewegungsvielfalt erreichen. Wer läuft, kann mit Musik, die zur eigenen Schrittfrequenz passt, seine Leistung verbessern und gleichzeitig das Belastungsempfinden reduzieren. Zum Walken eignet sich oft ein Rhythmus von 90 bis 100 Schlägen pro Minute, beim Laufen sind es etwa 140 bis 160 Schläge.
Tanzen gegen einen verspannten Rücken
Tanzen – auch wenn es nur wenige Schritte sind – verschafft ein befreiendes Gefühl und lockert nebenbei den Rücken. Es lässt sich wunderbar in den Alltag einbauen: beim Kochen, auf dem Weg ins Nachbarzimmer, unter der Dusche.
Tipp fürs Tanzen
Wer Hemmungen hat, sich zu präsentieren, kann für sich allein tanzen: Wiegende Bewegungen, ausdrücken, was einen im Innersten bewegt, beim stampfenden Rhythmus Frust ablassen, akrobatische Einlagen, in den eigenen Fluss finden … alles ist erlaubt. Wer das gemeinsame Flow-Erlebnis sucht und Berührungen nicht scheut, wählt den Paartanz oder das Tanzen in der Gruppe.
Sehen Sie sich jetzt im Video an, wie Cornelia Caviglia durch den Alltag tanzt.